Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung vergibt zwei Fotografie-Stipendien

Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung hat in Zusammenarbeit mit der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang zwei Stipendien in Höhe von je 10.000 Euro im Rahmen ihres Stipendienprogramms „Zeitgenössische Deutsche Fotografie“ vergeben. Die Jury entschied sich aus insgesamt 246 Bewerbungen für die Unterstützung der Projektvorschläge von Regine Petersen, Hamburg, und Björn Siebert, Leipzig. Die Fotografische Sammlung des Museum Folkwang betreut die auf ein Jahr angesetzten Stipendien.Regine Petersen, geboren 1976 in Neuss, schloss im Jahr 2006 ihr Studium in Kommunikationsdesign mit dem Schwerpunkt Fotografie an der HAW Hamburg und 2009 ihren Master im Fach Photography am Royal College of Art in London, Großbritannien ab. Die geplante Buchpublikation Find a Falling Star zeigt Fotoarbeiten von Petersens Reise zu Fundorten von Meteoriten in Alabama, USA, Ramsdorf, Deutschland und Rawathbata, Indien. In drei Kapiteln widmet sich Petersen diesen Orten und setzt sich dabei insbesondere mit den Kategorien Zeit, Erinnerung und Geschichtsschreibung auseinander. Was alle Kapitel dieser Arbeit miteinander verbindet ist die Frage, wie der Einschlag eines Himmelskörpers aus einer anderen Zeit das menschliche Leben und Zusammenleben in seiner Fragilität und sozialen Relativität augenscheinlich werden lässt und verändert. Zurzeit sind Teile dieser Arbeit in Arles, Frankreich und in Tucson, USA zu sehen.Björn Siebert, geboren 1978 in Hamburg, studierte 2001 bis 2004 Grafikdesigns und der Medienkunst mit Schwerpunkt künstlerische Fotografie an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Von 2004 bis 2010 setzte er sein Studium der künstlerischen Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig fort. In seinem Projekt History Repeating befasst sich Siebert mit der Rekonstruktion von historischen Bildern. Es werden jedoch keine spezifischen Bilder des kollektiven Gedächtnisses wiederholt und übertragen, der Fokus des Projektes liegt auf eher zufällig entstandenen Bildern. Die Fragen nach Original oder Fälschung, Inszenierung und Dokument werden ebenso Bestandteil der Arbeit werden wie die Auseinandersetzung mit Søren Kierkegaards Begriffe von Erinnerung und Wiederholung.Mitglieder der Jury waren Axel Grünewald, Fotograf und Dozent an der Fachhochschule Bielefeld, Stephanie Hoch, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Kuratorin, Kunstmuseum Thurgau, Ittlingen bei Frauenfeld, Esther Ruelfs, Leiterin der Sammlung Fotografie und neue Medien, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, Dr. Thomas Kempf, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen, Dr. Ingomar Lorch, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen, sowie Prof. Ute Eskildsen, Fotografische Sammlung, Museum Folkwang, Essen.Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung vergibt die Stipendien zur Förderung Zeitgenössischer Fotografie seit 1982 in Zusammenarbeit mit der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang. Angesprochen sind Fotografinnen und Fotografen, die unabhängig von einer Auftragsarbeit ein fotografisches Vorhaben erarbeiten möchten. Die Ausschreibung ist weder thematisch gebunden noch einem bestimmten Bereich der fotografischen Praxis zugeordnet. Die Stiftung möchte mit diesem offenen Förderprogramm die aktuelle bildnerische Auseinandersetzung mit fotografischen Methoden fördern. Alle zwei Jahre werden jeweils zwei Stipendien ausgeschrieben. Die Auswahl der Stipendiaten erfolgt durch eine Jury mit Vertretern der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, des Museum Folkwang und von den beiden Institutionen ausgewählten, unabhängigen Fachleuten. Die nächste Ausschreibung erfolgt voraussichtlich 2014.Info: www.museum-folkwang.de