Prof. Dr. G. Ulrich Großmann neuer Präsident des Internationalen Kunsthistorikerverbandes

Generaldirektor Prof. Dr. G. Ulrich Großmann vom Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg wurde zum neuen Präsidenten des international ausgerichteten Fachverbandes „Comité international d’histoire de l’art“ gewählt. Die Amtszeit soll vier Jahre dauern.Das „Comité international d’histoire de l’art“, kurz CIHA, ist die älteste weltumspannende Organisation von Kunsthistorikern überhaupt. Sie wurde im Jahr 1873 in Wien gegründet und steht unter der Schirmherrschaft der Unesco. Seit 1893 lädt CIHA alle vier Jahre zu einem Weltkongress, auf dem aktuelle kunsthistorische Themen und Probleme diskutiert werden. Die Mitgliederliste umfasst derzeit 35 Staaten aus fünf Kontinenten. Hauptanliegen von CIHA ist, Fachwissenschaftler aus aller Welt miteinander in Kontakt zu bringen und international zu vernetzen. Der Verband versteht sich außerdem als Sprachrohr für kunsthistorisch relevante Themen, die sich explizit nicht auf den Museumsalltag beschränken, sondern vor allem auch die universitären Einrichtungen mit einbeziehen. Dadurch unterscheidet sich CIHA von seinem Parallelverband ICOM. Durch Kongresse und Publikationen soll die wissenschaftliche Forschung angeregt und der wissenschaftliche Nachwuchs gefördert werden.Prof. Großmann ist Gründungsdirektor des Weserrenaissance-Museums Schloss Brake in Lemgo und leitet seit 1994 als Generaldirektor das Germanische Nationalmuseum. Seit 2008 ist er Gast im CIHA-Vorstand. Künftig wird er die Anliegen von CIHA nach außen vertreten und außerdem den Organisatoren des 34. Internationalen Kunsthistoriker-Kongresses, der im Jahr 2016 in Peking stattfindet, beratend zur Seite stehen. Seinen Schwerpunkt möchte Großmann auf den intensiveren Ausbau der Kontakte nach Südamerika, Indien, Osteuropa und vor allem Afrika legen: „Afrika hat in der kunsthistorischen Forschung bislang noch viel zu wenig Beachtung gefunden. Seine Kunstschätze gelten vor allem als völkerkundlich interessant und finden sich heute in Spezialsammlungen. Es wird daher höchste Zeit, sich mit einer afrikanischen Kunstgeschichte zu beschäftigen.“Info: www.gnm.de