Neue „Historische Dauerausstellung“ im Naturkundemuseum Kassel
Ein Jahr lang waren die Pretiosen des Naturkundemuseums Kassel – der Goetheelefant, die Schildbachsche Holzbibliothek, die Fötenmumien und das Ratzenberger Herbar – nicht zu sehen. Jetzt werden sie auf doppelt so viel Fläche wie zuvor neu inszeniert, um allen Besuchern einen erlebnisreichen Zugang zu ermöglichen. Ein Höhepunkt dabei ist die Neufassung der Schildbachschen Holzbibliothek: Diese „Sammlung von Holzarten, so Hessenland von Natur hervorbringt“ von Carl Schildbach ist zwischen 1771 und 1799 entstanden. Jedes der 530 Kästchen ist eine handwerkliche Kostbarkeit: Aus dem Holz jeder einzelnen Baum- oder Strauchart bildete Schildbach eine Art Scheinbuch und arrangierte im Inneren die jeweiligen Blätter, Blüten und Früchte.Die Sammlung wird nun in einer neuen, begehbaren Holzvitrine des Künstlers Mark Dion stilvoll aufbewahrt. Dion hat dazu eigene Holzbücher ausgestellt und die Vitrine mit aufwändigen Intarsien, eine alte Dekorationstechnik mit verschiedenen Holzarten, versehen. Die Arbeit ist Teil der Documenta (13).Die neu konzipierte Dauerausstellung erzählt auch die Geschichte der naturkundlichen Sammlungen des Museums. Die Grundlagen hierfür wurden bereits im 16. Jahrhundert durch Landgraf Wilhelm IV gelegt und durch seine Nachfolger beträchtlich erweitert. 1696 ließ Landgraf Karl praktisch alle seine Sammlungen im Ottoneum, dem „Kunsthaus“, vereinen.Auf die besondere Rolle Landgraf Karls weist die aufwändige Nachbildung eines naturkundlichen Arbeitszimmers hin, wie es um 1700 im Ottoneum ausgesehen haben könnte. Besucher können dank moderner Technik erforschen, in welchen Museen sich die landgräflichen Sammlungen heute befinden.Die Präsentation der historischen Objekte wird auf vielfältige Weise durch pädagogische Elemente ergänzt.Info: www.naturkundemuseum-kassel.de