Atelier Markgraph gestaltet Schopenhauer-Ausstellung

Fast dreißig Jahre lang lebte Arthur Schopenhauer in Frankfurt am Main, in derStadt, die heute auch das Schopenhauer-Archiv beherbergt. Zu seinem 150.Todestag ehrt ihn die Mainmetropole seit dem 22. September 2010 bis zum 30.Januar 2011 mit einer Ausstellung im Institut für Stadtgeschichte. Mit einem raumgreifenden, begehbaren organischen Netzwerk visualisieren die Ausstellungsgestalter vom Frankfurter Atelier Markgraph Schopenhauers Modell des vernetzten Denkens. Kooperationspartner des Projekts sind die Universitätsbibliothek Frankfurt am Main und die Schopenhauer-Gesellschaft. Seit 1833 bis zu seinem Tod am 21. September 1860 lebte Arthur Schopenhauer inFrankfurt am Main, das er einmal als „den eigentlichen Mittelpunkt von Europa“bezeichnete. Das Institut für Stadtgeschichte widmet dem Leben und Werk desPhilosophen anlässlich seines 150. Todestags eine Ausstellung imKarmeliterkloster. In einer bildhaften Präsentation lässt die Ausstellung diePhilosophie des Wahlfrankfurters lebendig werden. Ein besonderes Augenmerkliegt dabei auf der Zeit, die Schopenhauer in der Mainmetropole verbrachte;einer Zeit, in der er zahlreiche Kultureinrichtungen der Stadt besuchte unddiese für sein Werk und dessen Förderung nutzte. AlleErkenntnis beruhe auf Anschauung und nicht auf abstrakten Begriffen, konstatierte einst Artur Schopenhauer. Das Gestaltungskonzept folgt diesem Leitsatz undsetzt auf Erlebnis statt Belehrung. Ein raumgreifendes, begehbares organischesNetzwerk visualisiert Schopenhauers Modell des vernetzten Denkens. In einerabwechslungsreichen Abfolge von zwölf Themenräumen spiegelt sich dieThemenvielfalt des Philosophen.Vordem Betreten des Ausstellungskerns führt eine „Zeitschleuse“ die Besucher imZeitraffer durch Schopenhauers Leben bis hin zu seiner Ankunft in Frankfurt.Über eine „Dunkelkammer“, die die Besucher mit der radikal nüchternen und abgründigen Weltanschauung Schopenhauers vertraut macht, gelangen sie in die eigentlicheAusstellung. Dort bahnt sich der Weg durch ein leicht und lebendig wirkendesNetzwerk aus Holz. Dasgebaute Symbol für Schopenhauers Modell des vernetzten Denkens lädt dieBesucher dazu ein, die vielfältigen Bezüge zwischen den einzelnen Themenbereichenfrei zu erkunden. Was verband Schopenhauer mit Kant und Platon? Welche Kritikübte er an der zeitgenössischen Wissenschaft? Wie lebte der „Sonderling“privat? Welches Verhältnis hatte er zu Musik und Kunst, welche Rolle spieltenEthik und Religion in seiner Philosophie? Ein Wechselspiel von transparentenund geschlossenen Flächen schafft immer wieder neuePerspektivenund vernetzt die Themen miteinander. Themeninszenierungen und interaktiveExponatstationen machen die komplexen philosophischen Sachverhalte begreifbar.An Audiostationen erhält der Besucher zusätzliche vertiefende Eindrücke. FürSchüler wurde ein didaktischer Lehrpfad entwickelt, der zur intensivenBeschäftigung und Auseinandersetzung mit den dargebotenen Inhalten und Fragen auffordert. Info:www.markgraph.de Bilderaus der Schopenhauer-Ausstellung (Foto: Uwe Dettmar)