Textiler Rohstoffgarten im tim eröffnet

Das Staatliche Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) ist um eine blühendeAttraktion reicher. Im Innenhof der früheren Augsburger Kammgarnspinnerei baut das Museum seit Kurzem Pflanzen an, die zur Herstellung und Veredelung von Textilien geeignet sind. Dank der Unterstützung des Botanischen Gartens Augsburg wachsen mitten in der Fuggerstadt jetzt unter anderemBaumwollsträucher oder gelbe Kamille, die zum Färben von Textilien verwendet wird. Außerdem haben tim-Projektleiter Ernst Höntze und Bernhard Winzenhörlein vom BotanischenGarten zusammen Leinsamen ausgesät. Läuft alles nach Plan, wird in einigenWochen leuchtend blauer Flachs im tim blühen. Er wird später versponnen und zuLeinengewebe verarbeitet. Besucher sollen so im Museum nachvollziehen können,wie aus textilen Rohstoffen Kleidungsstücke hergestellt werden. „Eigentlich ist  Baumwolle eine tropische Pflanze, die viel Sonne und Wasser braucht .Angesichts des guten Wetters hierzulande also wie gemacht für Augsburg“,erklärt Höntze. „Vorsichtshalber haben wir sie im Botanischen Gartenvorgezogen. Mit etwas Glück sollten sich die Pflänzchen bis zum Herbst in einekräftige Staude mit den berühmten Bauwollkapseln verwandeln“, so Höntze weiter.Aus deren Inhalt stellt die Textilindustrie dann zum Beispiel Jeans, Socken oder Unterwäsche her. Auchein Maulbeerbaum steht jetzt im tim. Dessen Blätter dienen vor allem in Chinader Seidenspinnerraupe als Nahrung. Hat sich die Raupe schließlich verpuppt,bedient sich der Mensch des Kokons. Der besteht aus rund 700 Metern reinerSeide, die nur noch abgewickelt werden muss.  DasStaatliche Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) hat täglich zwischen 9.00Uhr und 17.30 Uhr geöffnet. Zusätzlich zur Dauerausstellung findet imObergeschoss noch bis zum 10. Oktober 2010 ein Großteil der BayerischenLandesausstellung „Bayern-Italien“ statt.  Info:www.timbayern.de