Technoseum zeigt Ausstellung über Nanotechnologie

Nanotechnologieprägt längst unser Leben, ganz gleich, ob es sich um die Wasser abweisende unddabei Schweiß absorbierende Outdoor-Jacke handelt oder um Sonnenmilch oderZahnpasta. Für den Menschen ist Nanotechnologie nicht sichtbar, besondereKennzeichnungen fehlen, die Folgen sind nicht immer abzuschätzen – deshalbmelden sich in den letzten Jahren auch vermehrt kritische Stimmen zu Wort. DasTechnoseum in Mannheim zeigt in seiner Sonderausstellung „Nano! Nutzen undVisionen einer neuen Technologie“ vom 18. März bis zum 3. Oktober 2010 dieUrsprünge, wissenschaftlichen Grundlagen und Anwendungsbereiche derNanotechnologie und stellt die möglichen Gefahren zur Debatte, die von dieserneuen Technologie ausgehen.„AlsMuseum möchten wir dreidimensionale Objekte und vor allem Originale zeigen.Dieses Mal ist das in vielen Fällen nicht möglich: Wir können zwar Werkzeugewie etwa Mikroskope zeigen, aber Nanostrukturen selbst sind einfach zu klein“,sagt Dr. Reiner Bappert, Oberkonservator am Technoseum und Projektleiter derAusstellung. „Um den Besuchern die Größenordnungen zu vermitteln, nähern wiruns dem Thema über natürliche Vorbilder und anschauliche Größenvergleiche.“ Sobeginnt der Rundgang durch die Ausstellung in einem Labor und mitNaturphänomenen, die auf Nanoeffekten beruhen – von Geckofüßen bis hin zuLotusblättern. Mit einem Fahrstuhl geht es anschließend hinab in die Tiefen derMaterie. Die Besucher fahren mit einem Fahrstuhl die einzelnen Größenebenenhinunter und steigen in der Etage 10-9 aus. So sollen sie das Gefühl bekommen,auf Nanogröße verkleinert worden zu sein.  „Wenn die Besucher den Fahrstuhl verlassen,befinden sie sich in einem scheinbaren Labyrinth, angefüllt mit sechseckigen Wabenstrukturen:eine Landschaft aus Nanoröhren“, erläutert Ruudi Beier von id3d-berlinGesellschaft für Themengestaltung, die die Ausstellungsgestaltung übernommenhat. „Folgen sie den Strukturen, so gelangen sie in Themenräume, die Aspekteder Nanotechnologie vermitteln.“ Indiesen Themenräumen erhalten die Besucher einen umfassenden Einblick in dieForschungslandschaft. Die Anfänge der Nanotechnologie-Forschung in den 1980erJahren werden beleuchtet und die naturwissenschaftlichen Grundlagen erklärt. ImAnschluss gibt es einen Überblick über die unterschiedlichen Anwendungsbereichefür Nanotechnologie – bei dem sich ganz nebenbei erfahren lässt, wieKohlenstoff-Nanoröhrchen einen Tennisschläger besonders stabil und leichtmachen, oder wie mit Hilfe magnetischer Nanopartikel einmal Krebs besiegtwerden könnte. Auch ein Supermarkt ist Teil der Inszenierung. In ihm befindensich Waren, die Nanomaterialien enthalten, wie etwa Ketchup oder Zahnpasta.Zieht man diese an der Kasse über den Scanner, werden die Inhaltsstoffeangezeigt. Am Ende der Ausstellung werden Interviews mit verschiedenen Expertengezeigt – Befürworter der Nanotechnologie ebenso wie Zweifler. Die Besuchersind aufgefordert, ihre Meinung zu äußern und sie in Bezug zu setzen zu dem,was sie in der Ausstellung gesehen haben. Info:www.technoseum.de