Antike Skulpturen des Museo del Prado zu Gast in Dresden

Vom 20. Mai bis 27. September 2009 findet die Ausstellung „Verwandelte Götter – Antike Skulpturen des Museo del Prado zu Gast in Dresden“ statt. Gastgeber ist das hiesige Landesamt für Archäologie. Vier Monate werden die Exponate im Japanischen Palais gezeigt.Die Skulpturensammlungen des Museo Nacional del Prado und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden verfügen über zwei der bedeutendsten Antikensammlungen außerhalb Italiens. Dies verdankt sich der Tatsache, dass etwa zeitgleich August der Starke und der spanische König Philipp V. in Rom ganze Sammlungen antiker Skulpturen für ihre königlichen Residenzen ankaufen ließen.Die herausragenden Antikenbestände beider Museen erlauben eine umfassende Präsentation exemplarischer Schlüsselwerke der Antike – von der Klassik bis zur spätantiken römischen Kunst. „Diese Ausstellung ist ein Musterbeispiel dafür, was internationale Museumskooperationen bewirken können. Wir entdecken Querbezüge der Sammlungsgeschichte, kommen gemeinsam zu neuen, publizierten Forschungsergebnissen, und können das Publikum an beiden Orten für eine einzigartige Ausstellung begeistern. Nach dem großen Erfolg in Madrid freuen wir uns nun auf ein großes Kunstereignis in Dresden“, sagt Prof. Dr. Martin Roth, Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Die mehr als 60 ausgestellten Skulpturen entstanden in der römischen Kaiserzeit (spätes 1. Jh. v. Chr. – 4. Jh. n. Chr.). Sie sind Zeugnisse der römischen Kunst und Kultur und Stellvertreter für die verlorenen griechischen Vorbilder. Die Schau im Japanischen Palais widmet sich aber auch den Wandlungen der Kunstwerke selbst: Nach ihrer Auffindung waren die Skulpturen im 17. Jahrhundert restauriert und teilweise ergänzt worden. Oft nahmen sie dadurch eine andere Identität an. Später wurden diese Ergänzungen wieder entfernt, um die Skulpturen im Original erscheinen zu lassen. Heute wurden in einigen Fällen die barocken Interpretationen wieder rekonstruiert, so dass man die Antiken sowohl aus heutiger Sicht als auch mit den Augen Augusts des Starken erleben kann. „Ein Großteil der Dresdner Werke wurde eigens für die Ausstellung aufwändig restauriert, wissenschaftlich untersucht und teilweise neu gedeutet. So erstrahlen zum Beispiel die Herkulanerinnen oder der Dresdner Zeus in ganz neuem Licht“, sagt Dr. Moritz Woelk, Direktor der Skulpturensammlung. Der Titel „Verwandelte Götter“ spielt auch auf die Veränderungen an, denen das Götterbild in der Antike unterworfen war: Strahlten die Götter im Zeitalter der griechischen Klassik Würde und ernsthafte Gesinnung aus, so verwandelten sie sich in der Folgezeit in anmutige Schöpfungen, die vor allem ihre Eleganz und Schönheit betonten. Später verwendeten die Römer die überlieferten Götterstatuen und verliehen ihnen individuelle Züge, um Macht und Wirken der Götter auf sich selbst zu übertragen.  Zu den Kunstwerken gibt es ein umfangreiches museumspädagogisches Programm. Dazu zählen thematische Führungen, Workshops, und eine Bildhauerwerkstatt. Außerdem wird in der Ausstellung ein von Lateinschülern selbst gedrehter Film gezeigt, in dem die antiken Skulpturen zum Leben erweckt werden. Ein Audioguide, gesprochen von Barbara Becker und Frank Arnold, bekommt jeder Besucher mit auf die Entdeckungsreise durch die antike Welt. Dem erfahrenen Team von Acoustiguide ist es einmal mehr gelungen, den Museumsbesuch zu einem lehr- und erlebnisreichen Ereignis werden zu lassen.  Info: www.skd-dresden.de