John Heartfield: Zeitausschnitte
80 originale oder gedruckte Fotomontagen, darunter Motive, die sich in das Bildgedächtnis der Nachkriegsgenerationen eingeschrieben haben, bilden in der Berlinischen Galerie den Schwerpunkt der Ausstellung zu John Heartfield. Zwischen1930 und 1938 gestaltete der virtuose Fotomonteur, ein erbitterter Gegner desNS-Regimes, 230 schlagkräftige, entlarvende Titelseiten derArbeiter-Illustrierten-Zeitung (A-I-Z). Diese politischen Fotomontagen, derenElemente Heartfield der zeitgenössischen Pressefotografie entnahm, gelten alsSymbole des Scheiterns der Weimarer Republik und Vorwegnahme des Untergangs derHitler-Diktatur. Die Ausstellung ist vom 29. Mai bis zum 31. August zu sehen.JohnHeartfield wurzelt in der Berliner Dada-Bewegung, der Rebellion gegen denErsten Weltkrieg und die bürgerliche Kultur. Statt „vor der Staffelei schöngetönte Bildchen zu pinseln“, entschied er sich für das ironische Spiel mitvorgefundenen trivialen Bildwelten. Der „Monteurdada“ tauschte Stift und Farbegegen Schere und Leim und gelangte über das dadaistische Klebebild schon baldzur Fotomontage, angelegt auf massenmediale Verbreitung mit politischerWirkung.Info:www.berlinischegalerie.deBild: John Heartfield: Krieg und Leichen, AIZ 18, 1932, © Akademie der Künste, Berlin, Kunstsammlung