„Vom Postkutschenüberfall zum virtuellen Datenraub“

Vom 16. Februar bis 31.August 2008 können die Besucher des Museums für Kommunikation Nürnberg  eine spannende Zeitreise durch diewechselvolle Geschichte von Raub und Räuberunwesen erleben. Nürnberg ist nachden Museen für Kommunikation in Frankfurt und Hamburg die dritte und letzte Stationder Wanderausstellung, die von der Münchner Agentur Hoelzl Brussig im Auftragder Museumsstiftung Post und Telekommunikation gestaltet wurde. Über 400 Objekte habenAusstellungskurator Klaus Beyrer und sein Team vom Museum für KommunikationFrankfurt zusammengetragen. Historische Geldstücke, Geldkisten, originaleStrafrequisiten, Zeitungsausschnitte und Steckbriefe aus dem 18. und 19.Jahrhundert dokumentieren eindringlich das Räuberdaseins zur Zeit derPostkutschen- und Eisenbahnüberfälle. Die Räuberromantik der alten Zeit wird dannabgelöst von der Geschichte des Bankraubs, die als neue Form des Überfalls inden USA ihren Anfang nahm. Filme und PC-Terminals schlagen schließlich dieBrücke in das Zeitalter des „virtuellen Diebstahls“ mit bargeldlosemZahlungsverkehr, Phishing-Mails und manipulierten EC- und Kreditkarten. Um die Geschichte vonÜberfall und Raub im Gestern und Heute zu einem ganzheitlichenAusstellungserlebnis werden zu lassen, inszenierte Hoelzl Brussig auf circa 500qm Ausstellungsfläche verschiedene Themeninseln. Räuberwald, Schafott undAsservatenkammer bilden den Rahmen. Im Räuberwald, der durch eine Anzahl realerBaumstämme auch haptisch erfahrbar ist, wird der Besucher Teil der verklärendenIllusion eines romantischen Räuberdaseins. Seine Fantasie wird durchillustrative Gemälde angeregt. An Hörstationen kann erInterviews mit Opfern abrufen und sich an PC-Terminals überInternetkriminalität informieren. Durch den konsequenten Wechsel derBesucherperspektive soll die Bereitschaft des Betrachters, dem inhaltlichenFaden der Ausstellung zu folgen, stets auf Neue geweckt werden.Einen emotionalen Zugangverschafft die atmosphärische Inszenierung der Ausstellung, die den Inhaltender Themeninseln folgt und somit die Reise durch die Jahrhunderte erfahrbarmacht. Ein Fotografiersteg und die Typologie der Fingerabdrücke machen dieSystematisierung der Tätersuche anschaulich, in einem Wohnzimmer der 70gerJahre kann der Besucher die Sendung Aktenzeichen XY verfolgen, meterlange  metallene Industrieregale, bestückt mitBeweismitteln des Grauens, vermitteln die Atmosphäre einer Asservatenkammermoderner Kriminologen. Info: www.museumsstiftung.de