Softwareideen zur Verknüpfung von Kultur und Multimedia

Zu den Grundlagen musealer Arbeit –  sammeln, bewahren, präsentieren und forschen – kommt im Zeitalter virtueller Bildungsforen und E-Learning ein wichtiger Aspekt hinzu: zeitgemäße und anschauliche Informationsvermittlung. Anhand breit gefächerter IT-Lösungen wie interaktiven oder selbstablaufenden Präsentationen zur Visualisierung komplexer Sachverhalte, historischer Begebenheiten oder Biografien zeigt das Bremer Softwarehaus engram, mit welchen technischen Raffinessen Museumsbesucher multimediale Ereignisse erleben und sich dabei Wissen aneignen. Im Rahmen einer Sonderausstellung zum 140jährigen Jubiläum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) erlebten Besucher von einem nachgebauten Fahrstand eines Rettungskreuzers aus das Abenteuer Seeschifffahrt hautnah. Sie steuerten eigenhändig einen virtuellen Rettungseinsatz im Seegebiet südlich von Pellworm, dafür notwendige Kursangaben und Hinweise gab per aufgezeichneter Stimme „Vormann" Otto Sander, Schauspieler und ehemaliger DGzRS-Botschafter. Spezielle Lautsprechersysteme machten Motoren des Seenotkreuzers oder Wellenschläge hör- und durch Schallvibration auch eindrucksvoll spürbar. Vom Eingang des Notrufs über das Ablegen und Steuern durch enges Fahrwasser bis hin zur Navigation auf offener See spielte die Software komplexe Aufgaben eines Seenotkreuzers in verkürzter Form durch, dennoch vermittelte sich der Eindruck dieser harten Arbeit unverfälscht.   Wie das Leben zwischen Antike und Neuzeit aussah, erfuhren Gäste in der Ausstellung „Gefundene Vergangenheit – Archäologie des Mittelalters in Bremen", bei der virtuelle Echtzeit-3D-Animationen zur mittelalterlichen Stadterkundung anregten. Anhand wissenschaftlicher Funde rekonstruierte engram zusammen mit Archäologen das mittelalterliche Bremen am Computer und erlaubte Gästen freies Wandeln durch die virtuellen Gassen der Hansestadt. Zahlreiche, im digitalen Stadtbild hinterlegte Infopunkte forderten zum weiteren Entdecken der damaligen Lebensweise auf. Anhand audiovisueller Informationssysteme und Touchscreens offenbarten sich Besuchern des Historischen Museums Bielefeld dagegen industrielle Revolution und brillante Erfindungen, wobei sie zum Beispiel Wissenswertes über Dampfmaschinen sehen und hören konnten.   Jens Wünderlich, Geschäftsführer der engram GmbH: „Bei unseren interaktiven und selbstablaufenden Multimedia-Präsentationen rücken Softwareergonomie und Design stets in den Mittelpunkt. Ein Touchscreen kann die Museumsatmosphäre natürlich nicht ersetzen. Aber richtig angepasst, hilft der IT-Einsatz dabei, das historische Bewusstsein anzuregen. Unser Ziel ist es, Multimedia-Lösungen so zu komponieren, dass Ausstellungen zu einem Erlebnis werden, woran man sich immer wieder gern erinnert.“  Info: www.engram.de