Wettbewerb für Erweiterungsbau des Museums Friedland gestartet

Der europaweite Realisierungswettbewerb für den Erweiterungsbau des Museums Friedland ist offiziell eröffnet. Geplant ist dort der Bau eines Besucher-, Medien- und Dokumentationszentrums. Eingebettet in eine landschaftsgärtnerisch gestaltete Anlage soll der Neubau zwischen dem historischen Bahnhof und dem Grenzdurchgangslager Friedland entstehen. Das neue Gebäude wird über rund 800 Quadratmeter große Ausstellungsflächen sowie Seminar-, Bibliotheks-, Depot- und Büroräume verfügen. Der Neubau soll eine Begegnungsstätte werden, die eine Brücke zwischen dem Museum und dem Grenzdurchgangslager bildet. Die Baukosten in Höhe von rund 13 Millionen Euro werden vom Bund und vom Land Niedersachsen getragen.

Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, in dessen Haus das Museum Friedland koordiniert wird, blickt dem geplanten Ausbau des Museums optimistisch entgegen: „Ich hoffe natürlich auf eine rege Beteiligung von Planungsbüros. Das anspruchsvolle Niveau der Dauerausstellung im historischen Bahnhof ist Anreiz und Herausforderung zugleich. Ich gehe deshalb fest davon aus, dass der geplante Neubau das Interesse zahlreicher qualifizierter Bewerberinnen und Bewerber weckt.“

Die im März 2016 eröffnete Dauerausstellung „Fluchtpunkt Friedland“ präsentiert aus verschiedenen Blickwinkeln die Geschichte des Grenzdurchgangslagers von 1945 bis heute. Mit modernen Medien und bewegenden Geschichten erzählt sie von der Arbeit und Bedeutung des Lagers im Wandel der Zeit, das bisher mehr als vier Millionen Menschen passiert haben. „Im Museum Friedland treffen Geschichte und Gegenwart sowie Lokales und Globales aufeinander – der ideale Ort, sich mit den aktuellen Herausforderungen von Flucht, Migration und Integration zu beschäftigen“, so Museumsleiter Dr. Frank Frühling.

Minister Pistorius: „Das Museum Friedland ist schon jetzt ein großer Erfolg, auf den wir aufbauen wollen. Die Verknüpfung des Betriebs einer Aufnahmeeinrichtung und eines Museums, das die Geschichte des Grenzdurchgangslagers Friedland darstellt, ist bundesweit einmalig. Dadurch gelingt es nicht nur, zahlreiche Besucherinnen und Besucher mit der Ausstellung und den gezeigten Exponaten zu begeistern, sondern darüber hinaus die Themen Migration und Integration ein Stück weit erlebbar zu machen. Die Erweiterung der Dauerausstellung durch ein modernes Besucher-, Medien und Dokumentationszentrum ist ein weiterer wichtiger Schritt, um das gegenseitige Verständnis sowie die Akzeptanz des vermeintlich Fremden in unserer Gesellschaft zu stärken.“

Dr. Joachim Baur, der Kurator der bestehenden Dauerausstellung, wird auch den Erweiterungsbau kuratieren. „Vielfältige Perspektiven auf die Themen Migration und Integration werden in die Darstellung des neuen Hauses integriert. Ausgangspunkt der Betrachtung wird dabei stets die Gegenwart sein“, so Baur.

Baufachlich begleitet und baulich realisiert wird der Museumsneubau durch das Staatliche Baumanagement Südniedersachsen. Ab sofort ist die Bekanntmachung des Wettbewerbs einsehbar unter: http://vergabe.niedersachsen.de

 

Info: www.museum-friedland.de