Nobel Museum zeigt Wanderausstellung in Dubai

Elemente entdecken, erforschen, erleben: Im City Walk Dubai ist bis zum 3. März die Ausstellung „Connecting Elements – The Nobel Prize in Chemistry“ zu sehen. Die zweisprachige Wanderausstellung (Englisch und Arabisch) wurde von Atelier Brückner gestaltet. Sie richtet sich an Kinder und Jugendliche, die hier spielerisch in die Welt der Chemie eintauchen und die Nobelpreisträger der Chemie mit ihren bahnbrechenden Forschungsergebnissen kennenlernen.

Leitmotiv der Ausstellung sind Elemente – Bausteine des Lebens und Bausteine der Welt, die die Jugendlichen auf vielfache Weise erkunden. Sie betreten vier Forschungsbereiche, gestaltet aus farbigen Bauteilen, die Räume für vielfältige Hands-On- und Medienstationen aufspannen. Eingebunden ist jeweils ein Laureates Table, den die Jugendlichen über Würfel mit RFID-Technologie frei schalten. So erhalten sie Zugang zu den Lebensläufen der relevanten Nobelpreisträger, entdecken persönliche Geschichten und überraschende Zufälle.

Pate für jeden Forschungsbereich steht ein Wissenschaftler, der im filmischen Portrait großformatig vorgestellt wird. Die Screens befinden sich gegenüber der Laureates Tables und rahmen somit den Bereich ein, in dem die Jugendlichen selbst experimentieren können. Bei „Chemistry of Life“ lernen sie den US-Amerikaner Melvin Calvin kennen und erfahren anhand von Wasserpflanzen alles Wissenswerte über die Photosynthese. Im Bereich „Elements“ treffen sie auf Marie Curie, die Radium und Polonium entdeckte, und erkunden ein einprägsames, dreidimensionales Periodensystem: Ausgewählte Materialien, in Acrylglaskuben gegossen, machen die chemischen Elemente anschaulich, etwa Zinkspäne, die für das Element Zn 30 stehen und Magnesium Mg 12 als festes Material. Im Bereich „Molecules & Structures“ nimmt die Biochemikerin Dorothy Crowfoot Hodgkin die Jugendlichen an die Hand. Sie wurde für ihre Analyse der Vitamin B12-Struktur im Jahr 1964 mit dem Nobelpreis augezeichnet, während bei „Chemical Reactions“ der Fokus auf der Femtochemie des ägyptischen Nobelpreisträgers Ahmed Zewail liegt. Seine Versuchsanordnung ist im Original aufgebaut und begeistert durch die Lasertechnologie, mit der er Molekülschwingungen im Femtosekundenbereich fotografisch dokumentieren konnte.

Bunte Sprühdosen und Düngergranulat zählen zu den Exponaten im Ausstellungsbereich „Chemistry Changing the World“. Er zeigt den Einfluss der Forschungsergebnisse auf unseren Alltag und auf unsere Umwelt. Die frei im Raum aufgestellten Stelen- und Tischelemente greifen die Farbigkeit der Hauptthemen auf, mit denen sie in Zusammenhang stehen. Anschauliche Infografiken, gedruckt wie medial, verbildlichen die Inhalte, beispielsweise die Auswirkungen der Düngerproduktion auf die Landwirtschaft und den Einsatz von Kunststoffen in der Spielzeug- und Verpackungsindustrie.

Und wie wird man selbst zum Preisträger? Die Ausstellung ebnet den Weg: Im Prologbereich, der den Nobelpreis allgemein vorstellt, erhalten die Jugendlichen eine Stempelkarte, die sie auf ihrem individuell gewählten Rundweg durch die Ausstellung begleitet. An fünf verschiedenen Stempelstationen ergänzen sie grafisch das Molekül auf ihrer Karte und legen sich damit auf einen Forschertyp und einen Forschungsschwerpunkt fest – Basis einer personalisierten Urkunde. Und nun steht einem Foto der Preisverleihung in Stockholm nichts mehr im Wege. Dieses wird nach dem Scannen des Moleküls in der Fotostation vor einem Greenscreen aufgenommen und per E-Mail nach Hause geschickt. So bleibt der Ausstellungsbesuch noch lange in Erinnerung.

Die Ausstellung ermuntert junge Menschen, sich mit den Naturwissenschaften zu beschäftigen und selbst Forscher zu werden. Sie ist Teil einer langfristig angelegten Kooperation zwischen der Mohammed bin Rashid Al Maktoum Foundation und dem Nobel Museum Stockholm. Im vergangenen Jahr wurde in der Children’s City Dubai die Ausstellung „Understanding Matter – The Nobel Prize in Pyhsics“ gezeigt; 2016 war dort die Ausstellung „Exploring Life – The Nobel Prize in Physiology or Medicine“ zu sehen – beide ebenfalls von Atelier Brückner gestaltet.

Info: www.atelier-brueckner.com

Ausstellungsimpressionen (Fotos: Daniel Stauch)