Bodo von Dewitz verstorben

Am 17. November verstarb der langjährige Leiter der Sammlung Fotografie und stellvertretende Direktor des Museum Ludwig, Prof. Dr. Bodo von Dewitz. Seit 1985 war von Dewitz Leiter des Agfa Foto-Historama im Museum Ludwig. Die umfangreiche Sammlung von Fotografien und Zeugnissen der Fotogeschichte zog 1986 in den Neubau des Museum Ludwig/Wallraf-Richartz Museum, sollte aber zunächst den Grundstock eines eigenen Museums der Fotografie bilden, das nicht realisiert werden konnte. 2005, als der Verkauf der Sammlung drohte, gelang es Bodo von Dewitz, die Sammlung als nationales Kulturgut anerkennen zu lassen und für das Museum Ludwig dauerhaft zu erwerben. Weitere Sammlungskonvolute, die unter seiner Leitung an das Museum Ludwig kamen, sind die Sammlung historischer Reisefotografien und Alben von Robert Lebeck, sowjetische Fotografien der 1920er- und 30er-Jahre von Daniela Mrazkowa, der Nachlass Hugo Erfurths oder das Archiv von Man Ray aus der Sammlung Gruber.

In Ausstellungen und Publikationen – heute Standardwerke der Fotogeschichte – arbeitete Bodo von Dewitz die reichhaltigen fotografischen Sammlungen auf. Zu ihnen zählen Silber und Salz. Zur Frühzeit der Photographie im deutschen Sprachraum, 1839–1860 (1989), Hugo Erfurth 1874–1948. Photograph zwischen Tradition und Moderne (1992), Alles Wahrheit! Alles Lüge! Photographie und Wirklichkeit im 19. Jahrhundert. Die Sammlung Robert Lebeck (1996), David Octavius Hill & Robert Adamson. Von den Anfängen der künstlerischen Photographie im 19. Jahrhundert (2000), Kiosk. Eine Geschichte der Fotoreportage (2001), Ich sehe was, was Du nicht siehst! Sehmaschinen und Bilderwelten. Die Sammlung Werner Nekes (2002), Facts. Tatsachen. Fotografien des 19. und 20. Jahrhunderts (2006), Chargesheimer 1924–1971. Bohemien aus Köln (2007) oder La Bohème. Die Inszenierung des Künstlers in Fotografien des 19. und 20. Jahrhundert (2010).

Sein Engagement als Leiter der Sammlung Fotografie wie auch als stellvertretender Direktor des Museum Ludwig hat das Haus nachhaltig geprägt. Sein Wirken wird für immer im Museum Ludwig gegenwärtig sein.

Am 17. November 2017 ist Bodo von Dewitz nach schwerer Krankheit gestorben.

 

Info: www.museenkoeln.de